Systemische Psychotherapie Gruppenarbeit

Systemisches Aufstellen in der Gruppe
„Papa, darf ich wirklich glücklich sein?“

Eine Klientin, 30, kam zu mir in die Praxis, weil sie Beziehungsprobleme hatte. Die Liebe zu ihrem Partner sei groß, dennoch habe sie das Gefühl, irgendetwas stehe zwischen ihnen. Sie konnte nicht genau benennen, was das war, spürte eine Schwere. In ihrer Aufstellung zeigte sich dann, dass sie sich als Vierjährige nicht von ihrem Vater, der plötzlich verstorben war, verabschieden konnte. In der Aufstellung konnte sie dies nachholen und auch diese Frage stellen: „Papa, darf ich wirklich glücklich sein? Auch, wenn Du nicht mehr hier bist?“ Der Stellvertreter für den Vater antwortete mit: „Ja, natürlich darfst Du glücklich sein. Lebe Dein Leben.“ Diese Worte bewirkten eine große Erleichterung bei der Klientin, die diese auch körperlich spürte. Sie konnte die Worte des Vaters annehmen und ihnen zustimmen und damit die Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen.

Einige Wochen später schrieb mir die Klientin, dass sie und ihr Partner geheiratet hatten.

Das systemische Aufstellen in der Gruppe hat eine besondere Qualität. Die ausgewählten StellvertreterInnen fühlen sich in die ihnen zugedachte Rolle ein. (Die aktive Teilnahme als Stellvertreter/Stellvertreterin an einer Aufstellung ist selbstverständlich freiwillig!) Geschieht dies und der Stellvertreter oder die Stellvertreterin ist in der Lage,  Kontakt mit der inneren Wahrnehmung aufzunehmen, können Rückmeldungen zum jeweiligen Befinden, zu Impulsen, ein bestimmtes Verhalten zu zeigen, gemacht werden.

Das „aufgestellte System“ – je nach Aufstellungsthema – in der Form von zum Beispiel Familienmitgliedern oder inneren Anteilen, problematischen Situationen, bewegt sich, bzw. wird bewegt. Es wirkt „wie bewegt“, weil die Handlungen und Impulse der StellervertreterInnen intuitiv erfolgen.

Diejenigen, die für sich selbst ein Thema aufstellen möchten, können im Verlauf der Aufstellung Anregungen aus dem „Feld“ erhalten, aufgrund der Rückmeldungen der Stellvertreter und Stellvertreterinnen, bezüglich der gewünschten neuen Verhaltensweisen und neuen Möglichkeiten, die sie sich für ihr Leben wünschen.

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